Lohnt sich Santorini?
Santorini gehört zu den am häufigsten via Social Media angepriesenen Orten der Welt. Die griechische Insel ist so fotogen, dass man meinen könnte der Begriff Instagrammable sei extra für sie erfunden worden. Weiße Häuser, Steilküsten, Infinity Pools, luxuriöse 5-Sterne Suiten und Glamour wohin man schaut, all das verbindet man mit Santorini. Um mir einen eigenen Eindruck zu machen, wollte ich mir einen Abstecher auf die Trendinsel daher nicht entgehen lassen.
Eigentlich habe ich meinen Urlaub auf Kreta verbracht, aber Dank der zahlreichen touristischen Angebote der Insel, war es nicht schwer einen Anbieter für Tagesausflüge nach Santorini zu finden. Wir haben über Seajets gebucht und der Tag hat uns alles in allem rund 125 Euro pro Person gekostet.
Inkludiert war die Überfahrt von Rethymno auf Kreta nach Thira/Santorini mit einer Schnellfähre, eine Inselrundfahrt mit dem Bus inklusive Guide, der Besuch wichtiger Highlights sowie die Fähre zurück nach Kreta. Der Preis für den Ausflug ist durchaus angemessen und man bekommt einen guten ersten Eindruck der Insel.
Früh am Morgen geht es los auf die Trauminsel
Bereits morgens um kurz nach 6:00 ging es für uns los Richtung Rethymno und die Fähre brachte uns innerhalb von gut zwei Stunden nach Santorini. Dort angekommen wurden die Urlauber direkt auf die zahlreich wartenden Reisebusse verteilt und los ging die Rundfahrt über die Insel.
Santorini, oder auch Santorin genannt, gehört zu den südlichen Kykladen und besteht aus mehreren Inseln, die ringförmig um die Caldera eines ehemaligen Vulkans aufgereiht sind. Wenn man von Santorini spricht, meint man im Allgemeinen die Hauptinsel des Archipels mit dem Namen Thira.
Die sichelförmige Insel hat zur Innenseite hin eine beeindruckende Steilküste und fällt nach außen hin flach ab. Auf der flachen Seite reihen sich zahlreiche Badehotels aneinander, alles was man jedoch mit Santorini verbindet, bekommt man an der inneren Küste der Insel zu sehen.
Der erste Stopp unserer Inselrundfahrt war das Dorf Oia am äußeren Ende des Kraterrandes. Hier hatten wir einige Zeit zur freien Verfügung um uns den malerischen Ort mit seinen typischen weißen Häusern und Kirchen mit blauen Kuppeldächern auf eigene Faust anzuschauen. Mit seiner fantastischen Lage am Abhang des ehemaligen Vulkans, ist Oia Griechenland wie aus dem Bilderbuch. Fast alle Fotos, die man von Santorini im Allgemeinen zu sehen bekommt, stammen aus Oia.
Anschließend ging es weiter nach Firostefani, einem kleinen Ort von wo aus ein kurzer geführter Spaziergang entlang der Steilküste bis hinein in die Hauptstadt Fira angeboten wurde. Die Aussicht hinunter auf die Caldera ist einfach atemberaubend und in Fira angekommen, haben wir die freie Zeit bei einem gemütlichen Essen und fantastischem Ausblick genossen. Auf jeden Fall probieren sollte man die Tomato Keftédes, eine Art würzige frittierte Tomatenbällchen, die typisch sind für die einheimische Küche.
Mit seinen rund 2.000 Einwohnern weckt die Bezeichnung Hauptstadt möglicherweise falsche Erwartungen. Bei Fira handelt es sich um einen größeren Ort mit zahlreichen Restaurants, Hotels und Souvenirgeschäften, der auf Grund der schönen Architektur und Lage definitiv einen Ausflug wert ist.
Nach einem ausführlichen Bummel durch das Städtchen und dem anschließenden Bustransfer zurück zum Hafen, ging es gegen 18:00 Uhr mit der Schnellfähre wieder zurück nach Kreta.
Ist der Hype um Santorini berechtigt?
Jein. Santorini ist trotz seiner spärlichen Vegetation eine wunderschöne Insel, die vor allem durch ihre Lage und die Steilküste beeindruckt. Die Ortschaften sind sehr gepflegt und lassen für den Urlauber keinerlei Wünsche offen. Die griechischen Farben der Häuser vor dem tiefblauen Meer sind einfach traumhaft und jeder Zeit eine Reise wert.
Jetzt kommt allerdings das große Aber. Die Schönheit dieser Insel haben einfach schon zu viele Reiseunternehmen erkannt. Die Insel quillt untertags geradezu über vor Touristen und in den besonders hübschen Orten an der Steilküste, findet man Einheimische zumeist nur hinter den Tresen der Souvenirshops.
An den besten Fotospots muss man Schlange stehen um zwischen den zahlreichen Selfiesticks überhaupt einen Fleck für die eigene Kamera zu finden. Das ist nicht jedermanns Sache. Meine eigentlich überhaupt nicht und daher habe ich mich mit den Touristenmassen auf der Insel auch etwas schwer getan.
Wer den Unmengen an Urlaubern entgehen möchte, dem bleiben die Abendstunden. Ein Großteil der Besucher von Santorini sind nämlich Tagestouristen. Die einen kommen, wie auch ich, von benachbarten Inseln und die anderen sind Gäste der zahlreichen Kreuzfahrtschiffe, die jeden Tag ihre Bewohner auf die Insel entlassen.
Am späten Nachmittag wird es also ruhiger auf der Hauptinsel Thira. Das Abendlicht und die beleuchteten Pools tun dann ihr Übriges um den Ausblick über die Caldera zu einem fantastischen Erlebnis zu machen.
Hotels in Toplage – das wird teuer…
Doch auch hier ergibt sich leider ein Haken. Wer seinen Urlaub vollständig auf Santorini verbringen möchte um damit abends die ruhigeren Stunden der Insel genießen zu können, dem bleiben die Badehotels am flachen Außenrand der Insel. Diese sind preislich im Rahmen, allerdings erlebt man hier nicht das Santorini, das man aus den zahlreichen Reisekatalogen und Instagram Posts kennt.
Wer für das volle Erlebnis eine Unterkunft am Kraterrand möchte, der muss dafür tief in die Tasche greifen. Übernachtungspreise von über 400 Euro pro Nacht sind hier keine Seltenheit und entsprechend teuer sind auch die Restaurants und Bars. Zudem ist die Gastronomie auf Grund der Kurzzeittouristen nicht unbedingt auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis angewiesen, worunter die Qualität zuweilen leidet.
Mein Fazit zu Santorini
Ich bin froh, dass ich Santorini gesehen habe und die Insel ist mit Sicherheit einen Besuch wert. Einmal live den Blick über die weißen Häuser und die Caldera zu erleben, ist ein atemberaubendes Erlebnis. Sollte ich jemals im Lotto gewinnen, würde ich mir mit Sicherheit eine Woche Luxusurlaub in einer der zahlreichen 5-Sterne Suiten an der Steilküste gönnen.
In jedem Fall sollte man aber unerschrocken sein, was den Massentourismus der Insel angeht um einen schönen und entspannten Urlaub auf Santorini verbringen zu können. Wer damit gut umgehen kann und über das entsprechende Budget verfügt, dem sei ein Urlaub auf der Hauptinsel Thira wärmstens empfohlen. Alle Anderen dürften aber auf einer der weniger erschlossenen griechischen Inseln besser aufgehoben sein.
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