Sankt Petersburg
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Winter in Sankt Petersburg – Dein perfektes Silvesterziel

Falls du hier schon eine Weile mitliest, könntest du bereits wissen, dass ich ein gewisses Faible für alte Städte mit einem melancholischen Charme und für raues, kühles Klima habe. Ein zu sonniges Gemüt ist mir bei Städten eher suspekt. Entsprechend ist es wohl kaum verwunderlich, dass ich Sankt Petersburg liebe.

Ich war bereits viele Male in der Stadt an der Newa. Während meiner Arbeit auf Kreuzfahrtschiffen stand regelmäßig ein zweitägiger Stopp in Sankt Petersburg auf dem Programm, wo ich die Stadt mehrmals ausgiebig erkunden konnte. Allerdings beschränkten sich meine Aufenthalte in dieser Zeit auf die Weißen Nächte im Juli und August, also der Hauptreisezeit für Sankt Petersburg.

Mir war schnell klar, dass ich diese Stadt auch einmal während der kalten dunklen Jahreszeit erleben will und daher habe ich letztes Jahr über Silvester eine Woche mit einer Freundin in Sankt Petersburg verbracht. Die Stadt zeigt sich zu dieser Zeit von einer ganz anderen, aber nicht minder attraktiven, Seite und ich kann dir aus meiner Erfahrung einen Trip nach Sankt Petersburg über Silvester nur ans Herz legen.

 

Winterklima in Sankt Petersburg

 

Ich will dir nichts vormachen. Russland im Winter ist kein Wohlfühlurlaub. In Extremfällen kann die Temperatur in Sankt Petersburg im Dezember und Januar auch mal -15°C erreichen. Während meines Aufenthalts hatten wir meist tagsüber rund -8°C. Es ist also durchaus wichtig, dass du für deinen Silvestertrip nach Sankt Petersburg sehr warme Kleidung einpackst.

Ich bin tagsüber meistens mit festen warmen Wanderstiefeln und Daunenjacke durch die Stadt gezogen. Wenn du dich nicht sofort als Tourist outen willst, bist du mit (Kunst-) Pelzmantel und stylishen Stiefeln mit hohen Blockabsätzen als Frau besser aufgehoben. Das ist aber eine Frage der persönlichen Bequemlichkeit.

Auch mit Sonnenschein kannst du in Sankt Petersburg im Winter eher selten rechnen. Auf Grund des Breitengrads wird es um den Jahreswechsel erst gegen 9:00 Uhr morgens langsam hell und gegen 16:00 Uhr ist es bereits wieder dunkel. Zudem musst du oft mit einem bewölkten Himmel und zuweilen auch sehr viel Schnee rechnen.

 

Warum nach Russland im Winter?

 

Das klingt alles erstmal nicht allzu einladend, richtig? Warum solltest du dich also gerade im Winter nach Sankt Petersburg wagen? Weil die Stadt zu dieser Zeit einen ganz besonderen Zauber verströmt. Wenige Städte haben eine so aufwendige und gleichzeitig stilvolle Weihnachtsdekoration wie Sankt Petersburg. Dazu kommen zugefrorene und verschneite Kanäle, eine vereiste Newa und verschneite Parks.

 

Sankt Petersburg

Sankt Petersburg

 

Wenn du einen klaren Tag erwischst, verleiht die tiefstehende Wintersonne der Stadt ein faszinierendes Licht. Die Kirchen sind im Dämmerlicht fast rund um die Uhr stimmungsvoll beleuchtet und Kutschen ziehen durch die Stadt. Da in Russland Weihnachten erst am 6. Januar gefeiert wird, ist an Silvester also noch die ganze Stadt in vorweihnachtlicher Stimmung. Die meisten Leute haben Urlaub und Restaurants und Theater sind gut besucht.

Während die Sankt Petersburger ihre Weihnachtsferien genießen, kannst du hingegen sicher sein, dass du auf nicht all zu viele andere westliche Touristen treffen wirst. Es ist die einmalige Gelegenheit vor Museen nicht Schlange zu stehen, Tickets nicht im Voraus reservieren zu müssen und in Restaurants von Russen anstatt Kreuzfahrttouristen umgeben zu sein.

 

Silvester in Sankt Petersburg

 

Sankt Petersburg hat eine sehr vielfältige Theater- und Musicalszene. Entsprechend hatten wir uns dafür entschieden am Silvesterabend ein Musical zu besuchen. Auf Grund von Kontakten kamen wir sehr schnell und unkompliziert an Tickets. Im Zweifelsfall würde ich dir aber empfehlen die Karten einige Wochen im Voraus online zu buchen. Selbst wenn man die Sprache nicht beherrscht, kann ein Musicalbesuch durchaus unterhaltsam sein.

Da Silvester in Russland Teil der Weihnachtsfeierlichkeiten ist, wird der Abend häufig im familiären Kreis oder in luxuriösen Restaurants gefeiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass auf den Straßen nichts los ist, ganz im Gegenteil. Die Hauptfeierlichkeiten am Silvesterabend finden auf der breiten Hauptstraße, dem Newski Prospekt, statt sowie auf dem großen Platz vor dem Winterpalast. Hier sind Bühnen aufgebaut, es gibt Live-Musik und ein vielfältiges Silvesterprogramm.

Nach dem Theaterbesuch haben wir uns in die Menge gestürzt. Im Gegensatz zu deutschen Städten war das nicht unangenehm, da es in Sankt Petersburg keine privaten Feuerwerke gibt. Man muss also nicht ständig befürchten von einer verirrten Feuerwerksrakete getroffen zu werden, was den Spaß eindeutig erhöht.

 

Silvester Sankt Petersburg

Silvester Sankt Petersburg

 

Ungewöhnlich für unser Empfinden ist es allerdings, dass die Hauptfeierlichkeit erst nach Mitternacht starten. Fünf Minuten vor Mitternacht hat man die Möglichkeit auf verschiedenen Großbildleinwänden der offiziellen Silvesterrede von Wladimir Putin zu lauschen und erst danach geht das Programm auf dem Schlossplatz so richtig los. Es wird bei -10°C draußen getanzt und man genießt die Stimmung.

Das offizielle Feuerwerk der Stadt findet erst um 3:00 Uhr morgens starten. Kenner sichern sich dafür am besten schon am früheren Abend einen Platz an der Newa. Das Feuerwerk wird von der Peter und Paul Festung gezündet und so hat man vom Ufer aus überall einen großartigen Blick. Anschließend kann bis in die frühen Morgenstunden um den Winterpalast zur Live-Musik weitergefeiert werden.

 

Visum und Einreise

 

Kommen wir nun zu den handfesteren Dingen, die du für die Planung deiner Silvesterreise nach Sankt Petersburg wissen solltest. Ich denke zur generellen Anreise muss ich dir nichts erzählen, da ich dir durchaus zutraue Flugsuchmaschinen nach Verbindungen zwischen Deutschland und Sankt Petersburg zu befragen. Was du dabei aber auf keinen Fall vergessen darfst: Du befindest dich hier nicht mehr in der EU und Russland verlangt für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Visum zur Einreise.

Dieses Visum kann nicht einfach bei Ankunft am Flughafen in Sankt Petersburg ausgestellt werden, sondern muss unbedingt im Vorfeld beantragt werden. Um dieses Visum beantragen zu können brauchst du neben einem mindestens 6 Monate nach Ausreise gültigen Reisepass, ein aktuelles Passfoto, einen ausgefüllten Visumsantrag und eine offizielle Einladung aus dem Land. Letztere kann dir dein Reiseveranstalter ausstellen und bei Individualreisen kannst du einen Einladungsbrief für 19,- Euro zum Beispiel auf dieser Website unkompliziert erstellen.

Mit diesen Unterlagen kannst du das Visum bei allen russischen Auslandsvertretungen sowie den offiziellen russischen Visa Zentren beantragen. Ich habe mein Visum beim Visa Zentrum in Bonn beantragt und nach ungefähr zwei Wochen lag mir das gültige Visum vor. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 100,- Euro.

Alle Details zur Beantragung des Visums findest du noch einmal super zusammengefasst auf dieser Website.

 

Unterkunft in Sankt Petersburg

 

Wie jede Großstadt, bietet Sankt Petersburg eine Vielzahl an Unterkünften für jedes Budget und jeden Geschmack. Ich habe während meines Aufenthalts im Simple Hostel Italy gewohnt und war dort extrem zufrieden. Das kleine Hostel befindet sich auf der Italyanskaya Straße im Zentrum von Sankt Petersburg und die größte Herausforderung ist es, erstmal den Eingang zu finden.

Wir sind spät am Abend angekommen und standen an der angegebenen Adresse vor einem gusseisernen hohen verschlossenen Tor. Telefonisch konnten wir schließlich das Hostel erreichen und unsere Lage schildern, so dass eine Mitarbeiterin kam und uns hereingelassen hat. Später bekommt man einen Nummerncode für das Tor und das Hostel befindet sich weit im hinteren Teil eines ruhigen Innenhofs. Wenn man aber erstmal angekommen ist, kann man sich hier nur wohl fühlen.

Das Hostel ist sehr neu und modern. Es hat verschiedene Zimmergrößen, ausreichend Duschen, einen tollen Dielenfußboden und eine Küche zur Gemeinschaftsnutzung. Im Grunde fühlt man sich im Simple Hostel Italy eher so, als sei man für ein paar Tage in eine WG eingezogen. Zudem sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Sankt Petersburgs in Laufentfernung, was gerade bei winterlichen Temperaturen sehr von Vorteil ist.

 

Simple Hostel Italy Russland

 

Restaurants in Sankt Petersburg

 

Borschtsch, Soljanka, Blini – das ist wohl jedem ein Begriff und dennoch ist die russische Küche hierzulande in der Gastronomie noch nicht wirklich angekommen. In Sankt Petersburg solltest du dich allerdings definitiv einmal auf eine kulinarische Reise in den Osten begeben. Zwar findest du hier selbstverständlich auch zahlreiche moderne Restaurants mit internationaler Küche, wirklich interessant ist jedoch meistens das, was man von zu Hause nicht kennt.

 

Dachniki Soviet Cafe und Kvartirka Soviet Cafe

 

Diese beiden zusammengehörenden Restaurants sind meine große Empfehlung für dich in Sankt Petersburg! Wir sind hier mehr oder weniger zufällig hineingestolpert, waren aber so begeistert, dass wir in der Woche mehrmals dort gegessen haben. Das Dachniki Soviet Cafe liegt in zentraler Lage direkt auf dem Newski Prospekt im Souterrain. Solltest du hier keinen Tisch bekommen, dann stehen die Chancen im Kvartirka Soviet Cafe besser. Dieses befindet sich auf der Malaya Sadovaya Straße, ebenfalls im Untergeschoss und ist daher nicht ganz so leicht zu entdecken.

Wie der Name schon sagt, sind die beiden Restaurants in ihrem Interieur und ihren Gerichten stark an die Sowjetzeit angelehnt. Tischdecken wie aus Omas Zeiten, niedrige Räume, bedruckte Tapeten und alte Holzmöbel bestimmen den Raum. Auf den Speisekarten finden sich alle Highlights der russischen Küche. Hering, Kaviar, Eintöpfe, Pelmeni, Beef Stroganoff – neben der heimeligen Atmosphäre ist hier auch das Essen einen Besuch wert.

Zugegeben, in den Soviet Cafés wirst du vorwiegend Touristen treffen, aber hier lohnt sich ein Besuch trotzdem. Besonders die Pelmeni mit Dill und Sour Cream hatten es uns angetan sowie die Blini mit Kondensmilch. Mmhhh…

 

Mamalyga Restaurant

 

Das kaukasisch-georgische Restaurant befindet sich direkt hinter der Kasaner Kathedrale und ist trotz seiner beeindruckenden Größe äußerst gemütlich. Zur kalten Jahreszeit ist es schön weihnachtlich dekoriert und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Neben den russischen Klassikern finden sich typisch georgische Gerichte wie Khachapuri, Khinkali und Churchkhela auf der Speisekarte. Wir haben uns hier einmal in drei Gängen durch die Karte geschlemmt und waren mehr als zufrieden.

Erwähnenswert sind außerdem die tollen Cocktails sowie die beeindruckende Frühstückskarte des Mamalyga. Das Restaurant ist also den ganzen Tag über einen Besuch wert.

 

Baku Restaurant

 

In der Sadovaya Straße, einer Querstraße des Newski Prospekt, befindet sich das aserbaidschanische Baku Restaurant. Hineingezogen hat es uns in das Restaurant zum einen deshalb, weil wir beide noch nie aserbaidschanisch gegessen hatten und zum zweiten wegen seines aufwendig gestalteten, bunten orientalischen Interieurs.

Kulinarisch waren wir besonders begeistert von den Kutabi mit Kräutern. Die warme Vorspeise besteht aus dünnen zusammengelegten Pfannkuchen mit einer Vielzahl verkleinerten Kräutern darin. Ein echtes geschmackliches Highlight!

 

Baku Restaurant Russland

 

Art-Cafe Snyt

 

Okay, ich gebe es zu, das Art-Cafe Snyt haben wir nicht selbstständig gefunden. Es war Teil einer Free Walking Tour, die wir mitgemacht hatten. Da das Cafe aber so klein und kuschelig war, wollte ich es hier nicht unerwähnt lassen.

In der Moshkov Pereuolok Straße, unweit der Newa gelegen, befindet sich der Eingang des kleinen Cafes in einem versteckten Hinterhof. Verschneite Kunstblumen im Außenbereich, Retrostyle, alte Telefone und bunte Ölgemälde und Kuschelsofas im Gästebereich. Das Art-Cafe verströmt eine echte Wohnzimmeratmosphäre und ist daher optimal um sich bei einem Heißgetränk aufzuwärmen. Das kulinarische Angebot beschränkt sich auf kleine Snacks.

 

Die besten Sehenswürdigkeiten im Winter

 

Bootsfahrten in den Kanälen sind nicht möglich, die Gärten blühen nicht und gerade am 1. Januar haben grundsätzlich viele Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen geschlossen. Dennoch gibt es vieles, was es auch im Winter in Sankt Petersburg zu entdecken gilt. Die wichtigsten Must Sees stelle ich dir hier vor.

 

Ermitage

 

Die Ermitage gehört zu den größten und wichtigsten Kunstmuseen der Welt. Egal wie viel Zeit du hier verbringst, du wirst es kaum schaffen, die über 60.000 Ausstellungsstücke zu besichtigen. Wenn du nicht gerade zu den Kunstkennern gehörst, steht in der Ermitage allerdings ohnehin das Gebäude an sich im Vordergrund.

 

Ermitage Winterpalast

 

Das Kunstmuseum befindet sich im Winterpalast, dem früheren Wohnsitz der russischen Zarendynastie. Entsprechend pompös sind die Räumlichkeiten. Aufwendige Stuckdekorationen, Wandmalereien und Intarsien finden sich im gesamten Gebäude. Wenn es dir mehr um die Besichtigung des Winterpalasts geht als um die Ausstellungsstücke, reicht es, wenn du für deinen Besuch zwei bis drei Stunden einplanst.

Im Winter ist hier der große Vorteil, dass sich der Besucherandrang deutlich in Grenzen hält. Zwar kann es sein, dass du auch eine Viertelstunde an der Ticketkasse stehst, im Sommer sind jedoch Wartezeiten von über zwei Stunden an der Tagesordnung. Auch im Inneren des Gebäudes ist das Gedränge im Sommer riesig, während du um den Jahreswechsel auch die Chance hast die Räume zu fotografieren.

Der Eintrittspreis liegt bei 500 Rubel, umgerechnet knapp 6 Euro.

 

Ermitage Winterpalast

 

Kirchen

 

Kaum eine Stadt hat so viele eindrucksvolle Kirchen wie Sankt Petersburg. Die Bekannteste von ihnen ist mit Sicherheit die Blutkirche, oder auch Auferstehungskirche genannt. Mit ihrer altrussischen Architektur, ihren vielen farbigen und vergoldeten Zwiebeltürmen und dem imposanten, in Blautönen gehaltenen Innenbereich, gehört sie zweifellos zu den schönsten Kirchen Sankt Petersburgs. Da die Kirche eines der touristischen Highlights der Stadt ist, wird für die Besichtigung des Innenraum ein Eintrittspreis von 350 Rubel fällig, knapp 4 Euro.

 

Blutkirche Sankt Petersburg

 

Direkt am Newski Prospekt liegt die eindrucksvolle Kasaner Kathedrale und damit die zweitgrößte Kirche der Stadt. Sie wurde nach dem Vorbild des Petersdoms erbaut und Anfang des 19. Jahrhunderts fertig gestellt. Der Eintritt in die Kirche ist kostenlos, man hat aber die Möglichkeit gegen kleines Entgelt einen Audioguide zu leihen.

Eine weniger auffällige aber nicht minder schöne Kirche ist die Nikolaus Marine Kathedrale. Sie liegt am Nikolskaya Platz, unweit des berühmten Mariinski Theaters inmitten eines Parks. Die Barockkirche ist in auffälligem hellblau und weiß gehalten mit strahlenden vergoldeten Kuppeldächern. Ich hatte das Glück die Kirche zufällig während eines Gottesdiensts zu besuchen und die Atmosphäre in dem relativ niedrigen Innenraum der Kathedrale war wirklich beeindruckend. Der Eintritt ist kostenlos.

Die Isaakskathedrale ist die größte Kirche Sankt Petersburg und definitiv einen Besuch wert. Sie bietet Platz für über 10.000 Besucher, wird jedoch heute als staatliches Museum genutzt. Der beeindruckend große Innenraum beherbergt großformatige Gemälde, vergoldete Intarsien und Mosaikfußböden. Zudem hat man die Möglichkeit das Kolonnadendach der Kathedrale zu besuchen. Dafür sind rund 260 Stufen zu Fuß zu bewältigen, aber der Ausblick über die ganze Stadt entschädigt bestens dafür. Im Winter kann es hier sehr windig und kalt sein, nimm unbedingt eine warme Mütze mit. Der Eintritt in die Kathedrale kostet 350 Rubel und der Aufstieg zu den Kolonnaden zusätzliche 200 Rubel.

 

Isaakskathedrale Sankt Petersburg

 

Newski Prospekt

 

Den Newski Prospekt, die große Hauptstraße Sankt Petersburg, kannst du während deines Besuchs kaum verfehlen. In jedem Fall lohnt es sich einmal die ganze Straße auf beiden Seiten in Form eines Spaziergangs zu erkunden. Die Straße beginnt am Winterpalast und führt bis weit hinaus aus dem Stadtzentrum. Mindestens bis zum Fontanka, einem Nebenfluss der Newa, solltest du die Straße einmal ablaufen.

 

Newski Prospekt

 

Die Straße ist um den Jahreswechsel wunderschön geschmückt und beleuchtet. Dazu finden sich auf dem Newski Prospekt zahlreiche interessante Läden und Restaurants. Gegenüber der Kasaner Kathedrale liegt das Singer Haus, ein imposanter 7-stöckiger Bau mit einer beeindruckenden Glaskuppel. Das Singer Haus beherbergt die größte Buchhandlung der Stadt, die seit den 1920er Jahren existiert.

Auf Höhe der Hausnummer 48 befindet sich auf dem Newski Prospekt, die Passage, eine wunderschöne Einkaufspassage mit Glasdach, die seit 1848 besteht. Neben großen internationalen Marken, findet sich hier um den Jahreswechsel ein kleiner Markt mit weihnachtlichen Produkten und eine wunderschöne Weihnachtsbeleuchtung.

Gegenüber eines großen Parks und des nicht minder sehenswerten Alexandrinski Theaters, befindet sich in einem wunderschönen Jugendstilgebäude das Magazin Kuptsov Yeliseyevykh, ein großartiges Feinkostgeschäft. Hier beeindrucken nicht nur die stilvoll dekorierten Auslagen, der viele Champagner, Kaviar und Pralinen, sondern auch die imposanten, farbenfrohen Räumlichkeiten. Gerade um den Jahreswechsel ist es im Magazin Kuptsov sehr voll, davon solltest du dich aber nicht abhalten lassen.

 

Magazin Kuptsov Russland

Magazin Kuptsov Sankt Petersburg

 

Peter und Paul Festung

 

Die Peter und Paul Festung liegt auf der Haseninsel, einer eigenen kleinen Insel, auf der anderen Seite der Newa. Vom Winterpalast brauchst du zur Peter und Paul Festung zu Fuß keine 20 Minuten und dieser Spaziergang lohnt sich auch im Winter. Du überquerst beleuchtete Brücken, das verschneite Eis des Flusses und hast von der anderen Seite einen grandiosen Blick auf die beleuchtete Innenstadt.

Die sternförmigen Festungsmauern wurden seit dem 18. Jahrhundert vor allem als Gefängnis für politische Gefangene der Zaren genutzt. Berühmte Figuren wie Fjodor Dostojewski und Maxim Gorki saßen neben vielen Anderen hier ein. Heute wird ein Großteil der Anlage als Museum genutzt. Neben einem Museum zur Stadtgeschichte findet sich heute in der Peter und Paul Festung ein Münzmuseum mit einer Münzprägeanstalt und zahlreiche wechselnde Ausstellungen. Bis heute wird täglich um 12:00 Uhr von der Peter und Paul Festung eine Kanone abgefeuert.

 

Sankt Petersburg

Peter und Paul Festung

 

Die Peter und Paul Kathedrale mit ihrem außergewöhnlich spitzen, über 120 Meter hohen vergoldeten Glockenturm befindet sich ebenfalls auf dem Festungsgelände und ist die älteste Kirche Sankt Petersburgs. Hier wurden unter anderem die Zaren der Romanow-Dynastie beigesetzt.

Der Eintritt in die Festungsanlage ist kostenlos. Eine Besichtigung der Kathedrale und Museen ist extra zu bezahlen.

 

Was du in Sankt Petersburg noch sehen solltest

 

Unweit der Peter und Paul Festung liegt das ehemalige Kriegsschiff Aurora vor Anker. Die Aurora ist 120 Jahre alt und heute ein fest verankertes Nationaldenkmal und Museum. Für 600 Rubel kann man die Aurora von innen mit einem mehrsprachigen Audioguide besichtigen.

 

Kriegsschiff Aurora Russland

 

Mindestens einmal solltest du auch mit der Metro fahren in Sankt Petersburg. Viele Metrostationen gehören zu den schönsten der Welt und allein deshalb lohnt sich eine Fahrt. Besonders die Avtovo, Pushkinskaya und Kirovskiy Zavod Stationen sind sehenswert. Ein Tagesticket für das ganze Metronetz kostet 185 Rubel und die Ticketautomaten lassen sich auf die englische Sprache umstellen.

Grundsätzlich solltest du die ganze Innenstadt einmal zu Fuß erkunden. Bei der Vielzahl interessanter Gebäude, spannender Museen und Kirchen ist es unmöglich auf jedes im Detail einzugehen. Nicht umsonst gilt die gesamte Innenstadt Sankt Petersburg als Weltkulturerbe der UNESCO. Gerade wenn die alten Bauwerke um den Jahreswechsel tief verschneit sind, ist ein Spaziergang hier ein ganz besonderes Erlebnis.

Mit entsprechend warmer Kleidung bin ich sicher, dass du dich in das winterliche Sankt Petersburg genau so verlieben wirst wie ich!